Tierisch dringende Hilfe
DRK Geländerettung rettet schwer erkranktes Kalb auf A2
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So erging es der Geländerettung des DRK Rettungsdienst Schaumburg. Am 30. Oktober wurde die DRK Geländerettung zu einer Personenrettung in den Deister alarmiert. Nach dem die Patientin im Wald gefunden und notfallmedizinisch versorgt wurde, wurde sie an den Waldrand transportiert und dem dort bereitstehenden Rettungswagen samt Notarzt übergeben. Soweit die Routine.
Beim Einrücken aus dem Deister erreichte die Geländerettung eine Anforderung der Integrierten Leitstelle Schaumburg/Nienburg, die nicht alltäglich ist. Auf der Autobahn stand ein Kalb in einem Anhänger, welches mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung sofort in die Tierärztliche Hochschule (TiHo) nach Hannover transportiert werden musste. Der Landwirt, der mit seinem Kalb bereits von Preußisch Oldendorf aus unterwegs zur TiHo war, ist mit seinem PKW auf der Autobahn liegengeblieben. In seiner Not suchte der Landwirt bei der Leitstelle Hilfe, die auch prompt reagierte. Der Gerätewagen Rettungsdienst der Geländerettung war nicht nur sofort einsatzbereit, sondern erfüllte auch alle besonderen Eigenschaften, um den Landwirt samt Hund plus Gespann mit Kalb sicher in die Tierärztliche Hochschule nach Hannover zu transportieren. Mit dem Ergebnis des tierischen Einsatzes zeigen sich alle sehr zufrieden.
Stand heute geht es dem Kalb wieder gut. „Das Kalb ist eine echte Deutsche Schwarzbunte. Zum Zeitpunkt der Einlieferung in die Klinik war es gerade acht Wochen alt. Die Lungenentzündung ist derart eskaliert, dass nur eine sofortige Behandlung in der TiHo das Leben des Tieres retten konnte. Noch ist das Kalb in der TiHo in Behandlung, aber ich gehe davon aus, dass ich es in Kürze wieder der Familie zuführen darf. Ganz besonders möchte ich mich bei den Ehrenamtlichen bedanken. Ohne diese Hilfe wäre unsere Gesellschaft aufgeschmissen. Da kann man nur den Hut vor ziehen. Das war großartig“, so Ernst-Heinrich Meiering, Besitzer des Kalbes.
„Tierische Einsätze dieser Art sind extrem selten und schaffen es aus diesem Grund immer in die Geschichtsbücher des Rettungsdienstes. Beim letzten tierischen Einsatz, der circa 25 Jahre zurückliegt, wurden acht Schafe mit dem Rettungswagen von der Autobahn gerettet und am Ende wohl behütet dem Besitzer übergeben. Vorausgegangen war damals ein gemeldeter Verkehrsunfall, der aber ohne Verletzte blieb. Dafür liefen acht Schafe auf der Autobahn wild umher, die sich bis zum Unfall hinter dem verunfallten PKW im Anhänger befanden. Um zu verhindern, dass die Tiere in den Gegenverkehr laufen, hat die Polizei angeordnet, die Schafe im Rettungswagen von der Autobahn in Sicherheit zu bringen. Das ist ja überhaupt das Spannende im Rettungsdienst. Niemand weiß, was für ein Einsatz als nächstes kommt. Das Motto „Kreuz drauf. Herz drin.“, gilt bei uns im Landkreis Schaumburg selbstverständlich schon immer auch für Tiere.“, kokketiert Bernd Gerberding, Geschäftsführer DRK Rettungsdienst Schaumburg.